Samstag, 4. April 2015

Tajine mit Baby-Auberginen, Minze und Koriander

Zuhause koche ich regelmäßig Tajine-Gerichte. Diese Art der Zubereitung stammt aus Marokko und ist gekennzeichnet durch ein langes Dampfgaren der Zutaten mit geringer Hitze. Hierzu benötigt man entweder einen Schmortopf mit dickem Boden, oder aber eine klassische Tajine, leicht zu erkennen an dem spitzen, dachartigen Deckel mit einer Vertiefung für Wasser auf der Spitze. So wird dafür gesorgt, dass sich die Hitze gleichmäßig verteilt und lange hält. Durch die Form des Deckels und der Wasser in der Spitze entsteht eine Art Dampfzirkulalion, so dass die Zutaten im eigenen Saft schmoren können.
Ich habe eine "moderne", teflonbeschichtete Tajine (no name), aber da sie mir ein wenig zu klein ist (28 cm Durchmesser) eignet sie sich leider für nicht mehr als ca. 3-4 Personen. Größere Mengen kochen fällt somit im Moment leider flach. Daher wollte ich mir demnächst mal eine etwas größere, klassische Tajine aus Ton anschaffen, so wie diese hier zum Beispiel (diese hat 35 cm Durchmesser):














Heute habe ich ein vegetarisches Tajine-Gericht gekocht, welches ich euch gerne vorstellen möchte. Ihr braucht für 3-4 Personen dazu folgendes:

- 1 EL Ghee (geklärte Butter, gibt es bei der Feinkost im Supermarkt oder im Bioladen)
- 1-2 rote Zwiebeln, halbiert und in dünne Scheiben geschnitten
- 4 Knoblauchzehen zerdrückt 
- 1-2 rote Chilischoten oder 1 TL gemahlene Chilis
- 2 TL Koriandersamen, zerstoßen
- 2 TL Kreuzkümmelsamen, zerstoßen
- 2 TL Zucker
- 15-20 Baby-Auberginen (gibts im Asia-Supermarkt)
- 2 Dosen gehackte Tomaten
- 1 Bund Minze
- 1 Bund Koriander
- Salz, Pfeffer
- Joghurt zum Abmildern der Schärfe, wenn gewünscht

Ghee in der Tajine erhitzen und dann die Zwiebeln und den Knoblauch andünsten, bis sie Farbe bekommen. Chili, die zerstoßenen Koriander- und Kreuzkümmelsamen sowie den Zucker hinzugeben und mit andünsten, bis die Gewürze ihr Aroma entfalten. Anschließend die Baby-Auberginen hinzugeben und unter die Zwiebeln und Gewürze mischen. Wenn alles gut vermengt ist, die Tomaten darüber geben und das Ganze zugedeckt etwa 40 Minuten sanft köcheln lassen, bis die Auberginen weich sind.

Traditionell wird zu diesem Gericht Couscous gegessen, aufgrund einer im Verdacht stehenden Glutenintoleranz meinerseits haben wir jedoch Reis dazu gegessen, das war auch sehr lecker. Falls ihr Couscous nehmen möchtet, noch ein Tip zur Zubereitung, damit er nicht pappig wird: auf 350 g Couscous (ausreichend für etwa 4 Personen) kommen 400 ml Wasser, in welchem ein knapper TL Salz aufgelöst wird. Das Wasser muss nicht kochen, lediglich heiss sein und ihr gebt das Wasser in einer Schüssel einfach über den Couscous. Nach 10 Minuten Ziehzeit fügt ihr 2 EL Olivenöl hinzu, welches ihr direkt mit den Fingern in die Körnchen einreibt und verteilt und so den Couscous auflockert. Anschließend 25 g Butter in kleinen Stückchen auf dem Couscous verteilen und bei 180g in einer feuerfesten Form mit Alufolie abgedeckt 15 Minuten in den Ofen stellen, bis alles gut durchgewärmt ist. Zum Schluss noch einmal alles mit der Gabel vermengen und ihr habt wunderbar körnigen, lockeren Couscous.

Nun aber zurück zur Tajine: Während die Mischung köchelt, die Minze und den Koriander grob hacken und nach der Garzeit die Hälfte der Kräuter in die Tajine geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zugedeckt noch einmal 5-10 Minuten garen lassen. Fertig! Die Tajine auf den Tisch stellen (Vorsicht, heiss!) und vor dem Servieren die restliche Minze und den Koriander über das Gemisch streuen.  Falls auch das ganze zu scharf sein sollte, einfach ein wenig Joghurt dazu essen. 

















Das Rezept stammt übrigens aus dem Buch "Tajine - Würzige Eintöpfe aus Marokko" von Ghillie Basan aus dem Hädecke-Verlag, welches ich jedem Tajine-Liebhaber und -besitzer wärmstens empfehlen kann. Superleckere Gerichte, ich habe tatsächlich schon mindestens die Hälfte davon nachgekocht und sie waren ALLE richtig lecker!

Ich wünsche euch ganz tolle Ostern!